Die rechte Welle brechen heißt: Antifa 365 Tage im Jahr!

++++ Größte Demo gegen Rechts seit jeher in Reutlingen +++ 8000 Menschen auf Demo gegen Rechts in Reutlingen ++++ Hoch-transpi „Kampf dem Faschismus – gegen rechte Hetze und Sozial-abbau“ ++++ Viele Schilder gegen den Rechtskurs der Regierung ++++ Redebeitrag vom Bündnis Gemeinsam & Solidarisch gegen Rechts ++++ Hunderte schließen sich der Spontandemonstration zum Bahnhof an ++++

Auch in Reutlingen war der Aufschrei groß – mit nahezu 8000 Menschen waren wir am vergangenen Freitag gemeinsam auf der Straße in Reutlingen. Zusammen mit dem „Bündnis Gemeinsam & Solidarisch gegen Rechts Reutlingen und Tübingen“ hatten wir ein Hochtransparent dabei, auf dem stand: „Kampf dem Faschismus – gegen rechte Hetze und Solzialabbau“. Durch zahlreiche Schilder mit Kritik am Rechtskurs der Ampel-Regierung waren wir präsent und verliehen unserem Anliegen auch durch viele rote und Antifa-Fahnen Ausdruck. Hunderte Flyer wechselten während der Kundgebung den Besitzer. Denn bei aller Kritik an manchen Inhalten, die sich auf den aktuellen Großdemos gegen Rechts wiederfinden, dürfen wir die Proteste nicht denjenigen überlassen, für die Antifaschismus nur ein Lippenbekenntnis ist und die sich durch die Teilnahme an den Protesten profilieren wollen.

Wir denken, aktuell muss es die Aufgabe von Antifaschist*innen und Linken sein, mehr als nur moralische Apelle in die Großdemos gegen Rechts zu tragen. Viel mehr braucht es antifaschistische Inhalte mit einem klaren Klassenstandpunkt, die nicht davor zurückweicht, auch die Politik der regierenden Parteien sowie der CDU scharf zu kritisieren – selbst, wenn diese durch die Basis oder sogar durch Funktionär*innen selbst vertreten sind. Viele Teile der Basis sind selbst nicht einverstanden mit dem aktuellen Rechtsruck in den Parteien – deshalb müssen wir genauso klar, wie wir Kritik formulieren, allen, die sich an den Protesten beteiligen, weil sie ehrlich am Kampf gegen Rechts interessiert sind, ein Angebot machen, aktiv zu werden.

In der Rede des Bündnis Gemeinsam & Solidarisch gegen Rechts Reutlingen und Tübingen macht die Sprecherin genau das laut und deutlich klar: auch wenn sich Scholz, Baerbock und Co gerade gekonnt inszenieren als die vordersten Kämpfer*innen gegen Rechts: die Regierungsparteien sind mit ihrer unsozialen Politik und Krisenverwaltung mitverantwortlich für die rasante Rechtsentwicklung. Es ist folgerichtig, dass viele Menschen frustriert sind, Geldnot und Angst vor dem Abstieg haben – wen wundert es da schon, dass die Rechten genau das machen, was sie immer machen: sie greifen berechtigte Sorgen und Nöte gekonnt auf und lenken sie bewusst in rechte Bahnen. Ein „Weiter so“ der Politik kann es also nicht geben und dass sich die Ampel und die CDU von der AfD von der AfD treiben lassen, dass Asylrecht faktisch abschaffen und ein Kanzler Scholz „Abschiebungen im Großen Stil“ fordert, wird das Problem nicht lösen. Für diese Punkte erhielt die Rednerin viel Zuspruch aus der Kundgebung. Aber nicht nur das Bündnis Gemeinsam & Solidarisch gegen Rechts formulierte eine klare Kritik an der herrschenden Politik – nahezu alle anderen Redner*innen zogen einen Zusammenhang zwischen Sozialabbau und dem Aufstieg der AfD.

Wenn wir dem Aufstieg der AfD langfristig etwas entgegen setzen wollen, dann darf es bei dem wichtigen Zeichen der großen Proteste gegen Rechts also nicht stehen bleiben und die Forderung nach einem AfD-Verbot reicht nicht aus. Wir müssen in unserem Alltag, in der Schule, dem Betrieb und vor allem auf der Straße klare Kante gegen Rechts zeigen. Den Aufstieg der AfD verhindern wir, indem wir die AfD entlarven, Proteste gegen ihre Infostände, Parteitage oder Veranstaltungen organisieren und Seite an Seite mit denen Kämpfen, die von der Politik der AfD nichts zu erwarten haben.

Herausforderung wird es jetzt sein, weiter zusammen mit den vielen Menschen, die jetzt aktiv gegen die AfD auf die Straße gehen auch in Zukunft auf die Protest gegen die AfD zu organisieren und ihr damit langfristig etwas entgegensetzen.

Lassen wir den Widerstand also nicht abreißen, alle zusammen gegen den Faschismus!

Wir sehen uns am:

  • 03.02. in Tübingen bei der Demo gegen die rassistische Asylpolitik vom Bündnis STOP GEAS (https://www.seebruecke.org/aktuelles/kampagnen/stoppt-geas-krisenverordnung)

  • 12.02. in Tübingen beim Offenen Treffen gegen Faschismus und Rassismus Tübingen und Region

  • 24.02. in Stuttgart bei der überregionalen Demo „Die Rechte Welle brechen“ (https://stuttgart-gegen-rechts.de/2023/12/19/demo-im-februar/)