[RT] Bericht des OTFR zu den Protesten gegen den den Neujahrsempfang der AfD am 08. Februar in Reutlingen

+++Am 08. Februar 2019 veranstaltete die AfD ihren alljährlichen Neujahrsempfang im Reutlinger Spitalhof. Dagegen formierte sich ein breites Bündnis mit rund 30 beteiligten Gruppen und Initiativen. Das OTFR rief zu einem eigenen Block auf der Bündnisdemo und zu direkten Protesten auf. Insgesamt waren an diesem Tag etwa 800 Leute gegen die AfD auf der Straße.+++ Am heutigen Freitag, 08. Februar 2019, lud die sog. „Alternative für Deutschland“ zum alljährlichen Neujahrsempfang in den Spitalhof am Reutlinger Marktplatz ein.
Der Neujahrsempfang der AfD dient der Partei zur Vernetzung und Etablierung rechter Kräfte in und um Reutlingen. Dieses Jahr ist die Veranstaltung auch und vor allem unter dem Stern der im Mai anstehenden Kommunalwahlen zu betrachten.
Dagegen formierte sich im Vorhinein ein breites Bündnis aus, Antifaschistischen Gruppen, Gewerkschaften und Kultureinrichtungen. Rund 30 verschiedene Gruppierungen unterstützten den gemeinsamen Bündnisaufruf. Auch das Offene Treffen gegen Faschismus und Rassismus für Tübingen und die Region (OTFR) ist Teil dieses Bündnisses und organisierte einen antifaschistischen Block auf der gemeinsamen Demonstration durch Reutlingen und mobilisierte zu den anschließenden Protesten gegen die AfD-Veranstaltung. Mehr als 100 Menschen folgten dem Aufruf aus Tübingen und nahmen die gemeinsame Zuganreise des OTFR wahr.
Selbstbestimmt trugen etwa 800 Antifaschistinnen und Antifaschisten ihren Protest gegen die AfD und ihre menschenfeindliche und rechte Politik auf die Straße. Es wurden Parolen wie „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda“, „Rassistisch, sexistisch, neoliberal – AfD, Partei fürs Kapital“ und „Alle gemeinsam gegen den Faschismus“ gerufen.
Bei der anschließenden Kundgebung auf dem Marktplatz wurden verschiedene Reden darunter von Rosa, Kulturschock Zelle und eines Mitglied des Bundestages gehalten. Auch ein Aktivist von SeaWatch kam dabei zu Wort. Im Beitrag des OTFR wurden vor allem die homophoben Inhalte der AfD verdeutlicht und sich für eine pluralistische und solidarische Gesellschaft ausgesprochen. Gleichzeitig wurde darauf aufmerksam gemacht, dass ein Großteil der Bevölkerung nichts von einer Rechtsentwicklung zu erwarten hat und es notwendig ist sich gegen rechte Hetze und Rassismus zusammen zu schließen.
Die Einladung zum Neujahrsempfang nahm nicht nur die AfD selbst zum Anlass sich im Spitalhof in Reutlingen zu versammeln. Auch Jonathan Rudolph, Ortsgruppenleiter der Identitären Bewegung (IB) Tübingen, und Anhänger der Identitären Bewegung Ulm, nahmen an der Veranstaltung teil. Ein weiteres Zeichen für den Schulterschluss parlamentarischer Rechter mit faschistischen Kräften wie der IB.
Nicht nur symbolisch und in Reden wurde sich ausgesprochen, die menschenfeindlichen Inhalte der AfD nicht hinzunehmen. Viele der Anwesenden Antifaschistinnen und Antifaschisten positionierten sich an beiden Eingängen des Spitalhofs um die Veranstaltung in ihrem reibungslosen Ablauf zu stören.
Mit direkten und lautstarken Protesten konfrontiert, konnte die Veranstaltung nur mit Hilfe von Gittern, Pferden und der Hundestaffel der Polizei durchgeführt werden.
Im Anschluss zogen etwa 200 Menschen in einer Spontandemonstration gemeinsam zum Bahnhof, um ihren Protest selbstbestimmt auf die Straße zu tragen.
Auch dieses Jahr haben wir gezeigt, dass die AfD nicht ohne Weiteres ihre rassistische Propaganda in Reutlingen verbreiten kann. Im Gegenteil, denn überall dort, wo sie auftaucht erfährt sie Widerstand. Wir werden uns weiter gegen rechte Akteure stellen und uns auch dem Neujahrsempfang der AfD in 2020 mit vielfältigem Protest entgegen stellen.

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