Zum Tag der politischen Gefangenen hat am 18. März dieses Jahr auch in Tübingen eine Kundgebung vor dem Tübinger Knast mit anschließender Demonstration durch die Stadt stattgefunden. Außlöser dafür, dass dieses Jahr – im Gegensatz zu den Jahren zuvor – eine Aktion am 18. März in Tübingen stattgefunden hat war, dass der Antifaschist Dy seit Anfang Februar in Tübingen im Gefängnis saß. Zynischerweiße genau am Tag der politischen Gefangenen wurde er jedoch morgens wieder nach Stammheim zurück verlegt. Da wir dennoch auch in Tübingen unsere Solidarität mit den momentan von Repression betroffenen Antifaschist*innen zum Ausdruck bringen wollten, waren wir trotzdem auf der Straße.
Im Folgenden findet ihr den Nachbericht des Tübinger Bündnisses zum 18. März:
Am 18. März, dem Tag der politischen Gefangenen, haben wir uns am Tübinger Knast zu einer Kundgebung in Solidarität mit den Gefangenen getroffen.
Natürlich war es uns ein Anliegen, unsere Unterstützung für alle politischen und sozialen Gefangenen auszudrücken, darüber hinaus war aber vor allem die Verlegung des Antifaschisten Dy nach Tübingen ein wichtiger Grund für unseren Protest.
Aber am heutigen Morgen wurde Dy wieder nach Stammheim verlegt. Das diese erneute Schikane ausgerechnet am Tag der politischen Gefangenen stattfand, ist entweder Zynismus oder ein gezielter Schritt der Justizbehörden. Eine wahrscheinlicher Grund für seine Verlegung ist auch, dass Dy in Tübingen viel Solidarität erfahren hat.
Die Inhaftierten wurden während der Kundgebung mit Parolen und Musik gegrüßt worüber diese sich sichtlich gefreut haben.
In den Redebeiträgen wurde einerseits auf die zunehmende Repression gegen Antifaschist*innen in Deutschland aufmerksam gemacht, mit Fokus auf Dy und Lina, die wegen dem Vorwurf an Auseinandersetzungen mit Nazis beteiligt gewesen zu sein, eingesperrt sind.
Außerdem wurde über Repression gegen die kurdische Freiheitsbewegung in Deutschland informiert und solidarische Grüße an die politischen Gefangenen, die wegen dem Vorwurf der PKK-Mitgliedschaft in Deutschland verfolgt werden, ausgesprochen. Des weiteren wurde über die aktuelle Situation von Abdullah Öcalan gesprochen, über den Gerüchte kursieren im Gefängnis verstorben zu sein.
Auch gab es Redebeiträge über Repression gegen Geflüchtete in Griechenland, denen vorgeworfen wird, das Camp auf Moria angebrannt zu haben.
Weitere Redebeiträge gingen auf eine generelle Kritik an Polizei und Knast ein und informierten über die aktuelle Repression in Griechenland, speziell gegen Koufontinas und alle mit ihm solidarischen Menschen.
Nach Ende der Kundgebung haben ca. 80 Antifaschist*innen den Tag mit einer selbstbestimmten Spontandemo angemessen beendet.
Besonders haben wir uns darüber gefreut, dass auch Genoss*innen aus Stuttgart angereist sind und sich die Rote Hilfe Stuttgart und die Kampagne „Antifaschismus bleibt notwendig“ mit Redebeiträgen beteiligt haben.
An dieser Stelle wollen wir auch nochmal dazu aufrufen sich an der überregionalen Demo in Solidarität mit inhaftierten Antifaschist*innen am Samstag in Stuttgart zu beteiligen.
Zur gemeinsamen Anreise treffen wir uns um 12:45 am Bahnhof Tübingen.
Unsere Solidarität gegen ihre Repression!
Tübinger Bündnis zum 18. März