Mit einer Kundgebung und lautstarkem Protest haben wir am Samstag, den 16.09., der AfD klar gemacht, dass sie auch im Reutlinger Vorort Betzingen nichts zu suchen hat. Unter dem Motto „Keine Ruhe den Rechten! Keine Halle der AfD!“ setzten wir mit rund 350 Menschen bei der Kundgebung des Bündnis „Gemeinsam & Solidarisch gegen Rechts Reutlingen Tübingen“, von dem wir Teil sind, ein Zeichen gegen die rechten Hetzer, die an diesem Abend zu einer Veranstaltung geladen hatten. Genauso wichtig wie unsere inhaltliche Auseinandersetzung mit der AfD war an diesem Tag der wütende, direkte Protest vor dem Eingang der Julius-Kemmler Halle.
In den Redebeiträgen wurde betont, dass wir uns von den pseudosozialen Scheinlösungen, die die AfD als Antwort auf die aktuellen Krisen anbietet, nicht täuschen lassen dürfen. Mit ihrer rassistischen Hetze feuert sie die Stimmung gegen Geflüchtet an, legitimiert die an sich schon rassistische Außenpolitik der EU und der bürgerlichen Parteien noch weiter und ist Brandstifter für Angriffe und Anschläge auf Geflüchtete. Die Rede des Bündnis „Gemeinsam & Solidarisch gegen Rechts“ fasste in einigen Sätzen gut zusammen, warum wir uns alle an diesem Tag in Betzingen versammelt hatten: „Wenn die AfD irgendwo auftaucht, gibt es Widerstand. Wir werden es nicht dulden, dass sie sich irgendwo ungestört treffen können. Wir werden den Kampf um die Straße und den Kampf um die Köpfe nicht der AfD überlassen!“
In den Wochen vor der Kundgebung waren wir mehrmals in Betzingen unterwegs, haben Flyer verteilt, Plakate aufgehängt und viele gute Gespräche geführt. Dass viele Menschen aus Betzingen selbst keinen Bock auf die AfD in ihrem Ort haben, zeigte sich daran, dass auch sie am Samstag zur Kundgebung kamen. Daran wollen wir anknüpfen, denn für den Kampf gegen die AfD braucht es mehr als vereinzelte Großmobilisierungen – er muss lokal verankert sein. Aktiv gegen Rechte müssen wir im Betrieb, im Verein, auf der Straße und direkt vor der Haustür sein.
Zu Anlässen wie dem am letzten Samstag wird klar, worin unsere Stärke als Bündnis besteht: Wir bringen unterschiedlichste Menschen auf die Straße, die alle kein Interesse daran haben, dass sich die Verhältnisse noch weiter nach Rechts verschieben. Bei allen Unterschieden stehen wir solidarisch zusammen im Kampf gegen Rechts. Besonders deutlich hat sich das am Samstag gezeigt: Alle gemeinsam waren wir Teil der Kundgebung und alle gemeinsam sorgten wir dafür, dass die AfD die Halle nur durch eine von den Cops eingerichtete Schleuse betreten konnte. In der etwa zur Hälfte gefüllten Halle schlug die AfD die üblichen sozialdemagogischen Töne an. Anwesend war an diesem Abend auch Frank Lobstedt von der AfD Schwarzwald-Baar, der mit seiner Sicherheitsfirma auch gleich noch für die Securities vor und in der Halle verantwortlich war. Lobstedts Firma schützt nicht zum ersten Mal rechte Veranstaltungen, er selbst ist bestens mit der rechten Scheingewerkschaft ‚Zentrum‘ vernetzt.
Während die AfD in der Halle also ihre rassistischen Hetzreden schwang, machten wir draußen klar, dass unser antifaschistischer Widerstand mit Samstag nicht zu Ende ist. Die AfD zu bekämpfen, bedeutet konkret: „Veranstaltungen vermiesen, Infostände blockieren und ihnen den Raum nehmen, wenn sie sich breit machen wollen.“ Lasst uns dran bleiben, den antifaschistischen Protest kontinuierlich weiterführen und der AfD keine Ruhe lassen. Stay tuned!