Dieses Wochenende sind wir gleich zweimal gegen die Querdenken-Bewegung in der Region aktiv geworden. Los ging es am Freitag, als „Querdenken“ einen Autokorso durch die Tübinger Innenstadt machen wollte, den wir erfolgreich verhindern konnten. Am Samstag ging es für uns dann weiter nach Reutlingen, wo wir uns an der Kundgebung des Bündnis Gemeinsam & Solidarisch gegen Rechts Reutlingen und Tübingen beteiligt haben und anschließend den „Lichterspaziergang“ von „Eltern stehen auf“ in Reutlingen zeitweise blockieren konnten.
An beiden Tagen haben wir erfolgreich gezeigt, dass „Querdenken“ bei uns in der Region mit seinen rechten Antworten auf die Corona-Krise keinen Platz hat!
Im Folgenden findet ihr die Nachberichte für die beiden Tage:
Am Freitag Abend haben wir mit 30 Antifaschist*innen, ein Teil zu Fuß, der andere Teil mit dem Fahrrad, mehrmals den Autokorso von „Querdenken-7071“ blockiert. Die erste Blockade fand direkt zur Ortseinfahrt nach Tübingen statt, bei der die sichtlich genervten „Querdenker“ wenige Minuten nach dem Start ihres Korsos eine ungeplante Pause einlegen mussten. Nach abfilmen der Blockade und ersten Aufforderungen der Cops, die Straße frei zu machen, entschieden sich die Bullen, den Autokorso lieber umzulenken. Womit die Bullen wohl nicht rechneten, ist, dass auch wir uns in Tübingen auskennen und die Umleitung über eine Seitenstraße zur nächsten Blockade für die „Querdenker“ führte. Diesmal hatten die Bullen, die mit 6 Fahrzeugen den Autokorso beschützen sollten, dass Ziel, die Antifas von der Straße zu kriegen. Nachdem die Bullen zwar die Blockade die Straße entlang prügelten, allerdings nichts daran ändern konnten, dass die ganze Straße gesperrt blieb setzten sie Pfeffer ein, wovon sich die entschlossenen Antifas allerdings auch nicht beeindrucken ließen und solidarische Anwohner*innen die getroffenen mit Wasser versorgten. Nachdem sie dann auch noch einen Aktivisten mit Kabelbindern fesselten und festnahmen, gaben sie auf und leitenden den Autokorso erneut um. Daraufhin lösten wir die Blockade auf und hielten an den verschiedenen Ortseingängen Ausschau, ob die Querdenker auf anderem Weg in die Innenstadt fahren wollten. Auch eine Gruppe Fahrradfahrer*innen schloss sich im Anschluss an ihre Critical-Mass uns an und warteten am Punkt der ersten Blockade, ob die „Querdenker“ eine zweite Runde starten wollten. Das war allerdings nicht mehr der Fall – „Querdenken-7071“ fuhr nach unserem Eingreifen nur noch auf Bundesstraßen um Tübingen herum und traute sich am Freitag Abend nicht mehr in die Innenstadt!
Der Abend hat mal wieder gezeigt, dass Antifaschismus wirkt! Auch wenn die Bullen mit aller Kraft versuchten, die Straße für die Querdenker frei zu prügeln, konnten wir durch unser entschlossenes Handeln, „Querdenken-7071“ aus unserer Stadt freihalten!
Platzverweis für Querdenken!
Gegen rechte Krisenlösungen! In Tübingen oder sonst wo!
Bündniskundgebung „Gegen rechte Krisenlösungen – für eine solidarische Krisenfinanzierung“ am 17.04. in Reutlingen
Am Samstag, dem 17.04. sind wir in Reutlingen mit ca. 80 Menschen aus verschiedensten Spektren gemeinsam auf die Straße gegangen, um für eine gerechte Krisenfinanzierung und gegen rechte Krisenlöser von „Eltern stehen auf“, „Querdenken“ und Co zu demonstrieren!
In verschiedenen Redebeiträgen, vom Bündnis Gemeinsam & Solidarisch gegen Rechts Reutlingen und Tübingen, den Gewerkschaften, der Linkspartei und des AK Flüchtlinge wurde eine soziale Lösung der Krise gefordert, in der die Gesundheit der Menschen vor Profiten steht.
Denn wer die Kosten dieser Krise zu tragen hat, zeichnete sich schon ganz zu Beginn ab. Während viele Menschen ihren Job verloren oder um diesen bangen müssen und während Familien mit geradezu lächerlichen Kurzarbeiter*innengeldern abgespeist werden, kassierten und kassieren große Konzerne Staatshilfen und zahlen Dividenden an Aktionäre aus. Parallel dazu schuften Pflegekräfte bis an ihre Grenzen und bekommen dafür Applaus statt einer anständigen Bezahlung. Großraumbüros bleiben Superspreader Events und wir sollen dafür mit Ausgangssperren und Freizeitbeschränkungen bezahlen!
Das wundert uns aber nicht, denn das ist nur die logische Konsequenz einer kapitalistischen Wirtschaftsweise, in der es einfach immer um die Vermehrung von Kapital geht. Im Zweifel auch auf Kosten von Menschen, deren Gesundheit und unserem Planeten.
Auf der Bündniskungebung wurde deshalb, in Abgrenzung zu „Querdenken“ und Co, ein solidarischer Shutdown, Büroschließungen bei vollem Lohnausgleich, eine konsequente Pandemiebekämpfung, sinnvolle Hygienemaßnahmen statt Ausgangssperren und Impfstoff für alle gefordert!
Im Anschluss an die Kundgebung haben sich c.a. 40 Menschen dem Protest gegen die rechten Krisenlöser von „Eltern stehen auf“, in Hör und Sichtweite von deren Kundgebung anschgeschlossen. Kurz nachdem die Rechten zu ihrem Wöchentlichen Spaziergang loslaufen wollten, mussten sie dann doch wieder stehen bleiben, da es einige Antifaschist*innen auf die Route der Rechten geschafft hatten. Diese wurde zeitweise blockiert, bis die Cops es nach einigem Drücken schafften, den Rechten den Weg frei zu machen.
Die „Eltern“ laufen seit Wochen mit AfD und Nazis, ohne Maske und Abstand, Verschwörungserzählungen verbreiten, von „Freiheit“ faselnd und Pandemieleugnend durch Reutlingen. Anstatt das Krisenmanagement von linker Seite anzugreifen und einen solidarischen Shutdown zu fordern, machen „die Eltern“ lieber gemeinsame Sache mit den Rechten und fordern ein zurück zur „Normalität“. Normalität bedeutet im Kapitalismus aber auch ohne Corona für die Mehrheit der Menschen schlechtebezahlte Jobs, hohe Mieten, und unbezahlte Care-Arbeit! Und was Rechte und Nazis von Freiheit halten, hat die Historie zu Genüge gezeigt…
Also: Wir wollen kein zurück zur Normalität, sondern eine solidarische Gesellschaft und Zukunft!
Freiheitsrechte nicht mit Nazis, Für eine soziale Krisenlösung!
# Selbermachen, antifascist action! – Gegen rechte Krisenlösungen