[Böblingen] Nachbericht zu den Protesten gegen den Landesparteitag der AfD 15.02.2020

Worum gehts?

Heute und morgen findet der AfD Sonderlandesparteitag in der Böblinger Kongresshalle statt. (https://otfr.noblogs.org/post/2020/02/08/balingen-gegen-den-afd-landesparteitag-am-15-februar-in-boeblingen/ )

Den außerordentlichen Parteitag veranstalten Sie, um ihre inneren Streitigkeiten zwischen dem neoliberalem Teil und dem Flügel zu klären. Vor allem der radikale Teil, der selbsternannte „Flügel“ , will dadurch mehr Macht erlangen. Auch, wenn sich der neoliberale Teil durchsetzen konnte, die gesamte AfD ist und bleibt eine rechte Partei.

 

Was Geschah…

Deshalb sind wir am heutigen Morgen mit aus Tübingen nach Böblingen gefahren. Von dort aus zogen wir gemeinsam mit der Anreise aus Stuttgart zur Kongresshalle. Die Polizeipräsenz war, wie gewohnt, völlig überzogen – grundlos versuchten sie uns davon abzuhalten uns mit den schon anwesenden AntifaschistInnen auf der DGB-Kundgebung zu vereinen. Der Umweg, den wir dann nahmen, um dorthin zu gelangen, stellte sich als guter Blockadepunkt der AfD-Anreise heraus. Somit konnte, zumindest die reibungslose Anfahrt eines Reisebusses und mehrerer Autos behindert werden, dazu wurden alle Anfahrten der AfD von lautstarkem Protest begleitet.

Nachdem die Anzahl der einfahrenden AfD-Autos zurückging und der Parteitag schon fast angefangen hatte, gingen wir geschlossen zur DGB-Kundgebung. Diese wartete mit ihrem Programm auf uns, damit wir zunächst am Blockadepunkt mit vereinten Kräften protestieren konnten. Diese Proteste wurden später an der anderen Seite der Kongresshalle – also bei der DGB-Kundgebung – gemeinsam fortgesetzt, begleitet von verschiedenen Redebeiträgen. Dort protestierten wir direkt an den Absperrgittern, nur einen Eiwurf von den jetzt nur noch vereinzelt anfahrenden Autos entfernt.

Gegen Ende der DGB-Kundgebung nahmen wir uns mittels einer Spontandemonstration erneut die Straße. Die selbsternannte „Demo für Alle“ ein Sammelbecken für Faschisten, Rassisten, christliche Fundamentalisten oder sonstigen rechten Verschwörungstheoretiker hielt ebenfalls eine Veranstaltung in Böblingen ab. Obgleich ihrer großen Anstrengungen Ihren Veranstaltungsort geheim zu halten, gelang es ihnen dank Antifaschistischer Recherche nicht, uns davon abzuhalten, ihnen einen Besuch abzustatten. Auch dort konnten wir durch unseren Protest deutlich machen,  dass keinerlei Reaktionäre in Böblingen oder sonst wo irgendetwas verloren haben. Da die rechte, frauenfeindliche Tagung schon begonnen hatten, gingen wir mit einer Spontandemonstration zum Böblinger Bahnhof um den Tag geschlossen zu beenden.

Dazu wurde das Böblinger Stadtbild während der Spontandemonstrationen und der Proteste durch verschiedene Plakate, Sprühtransparente und Sticker verschönert.

Fazit

Letztendlich können wir festhalten, sowohl die Blockade als auch die Vernetzung mit den Gewerkschaft sind ein Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn natürlich noch viel Luft nach oben ist und wir die AfD-Veranstaltung nicht verhindern konnten, liegt dies sicherlich nicht an mangelnder Entschlossenheit, sondern vielmehr an den momentanen Gegebenheiten. Rechtsruck bedeutet nicht nur mehr Rechte auf der Straße und in den Parlamenten, sondern er zieht sich durch alle Instanzen der Gesellschaft. Zwar sind wir momentan noch zu wenige, um den Großaufgeboten der Polizei etwas entgegenzusetzen, aber wir können auf der Grundlage von heute aufbauen, um den Protest in Zukunft noch einen Ticken entschlossener zu gestalten. 

Antifaschistisches Aktionsbündnis Stuttgart und Region

Offenes Treffen gegen Faschismus und Rassismus Tübingen und Region