Nachbericht // 08.07.23 // Solidarität mit den Aufständen in Frankreich! Gegen rassistische Polizeigewalt!

[Nachbericht] Solidarität mit den Aufständen in Frankreich! Gegen rassistische Polizeigewalt!

Am 08.07.2023 haben wir uns um 14:30 Uhr auf dem Holzmarkt getroffen, um uns mit den Demonstrierenden in Frankreich zu solidarisieren, die sich gegen die systematische rassistische Polizeigewalt auflehnen. Die aktuelle Situation in Frankreich zeigt eine heftige Reaktion der Jugend auf rassistische Polizeigewalt. Am 27.06 wurde im Pariser Vorort Nanterres der 17-jähriger Nahel im Zuge einer Verkehrskontrolle erschossen, mit der Begründung der „Verweigerung, sich zu fügen“. Die Jugend trägt ihre Wut über die Zustände auf die Straße, denn wenig überraschend sind Morde durch die Cops auch in Frankreich kein Einzelfall, Nahel ist bereits der fünfzehnte Autofahrer der seit 2022 der im Zuge einer Verkehrskontrolle ermordet wurde. Der Artikel L435-1 wird vorgeschoben, um unter Einsatz von Schusswaffen gegen vermeintlich unkooperative Personen vorzugehen. Aber auch in Deutschland sind die Cops nicht sparsam, was den übermäßigen und ungerechtfertigten Einsatz von Schusswaffen angeht. Erst Anfang Juni schossen 6 Cops, ebenfalls im Rahmen einer Verkehrskontrolle, mehr als 30 mal auf einen 19-jährigen.

Ein weiteres mal zeigt sich: Das Problem des Rassismus der Polizei ist systematisch, nicht nur in Frankreich, nicht nur in Deutschland.

Neben einer Rede, die von uns gehalten wurde haben wir auch die Rede der Union Syndicale Solidaire vorgelesen, die auf antifa-info.net veröffentlicht wurde. Es kamen um die 30 Antifaschist*innen. Bereits während der ersten Rede versuchte eine Streife, zu intervenieren. Nachdem sich die Lage zunächst wieder entspannte, eskalierte wenig später einer der Cops die Situation weil ihm die Rede, die mit Mikrofon über eine Box gehalten wurde, zu laut waren. Es kam zu einem Handgemenge mit einem Genossen, in das sich auch ein Passant einmischte. Daraufhin bedrohte die Zweite aus der Streife die umstehenden Genoss*innen mit Pfefferspray, während sie den Genossen in Handschellen mitnahmen. Zwischenzeitlich waren 5 Streifenwagen anwesend. Die Redebeiträge wurden fortgesetzt, wir ließen uns durch die Drohgebärden der Cops nicht irritieren und der Rest der Kundgebung wurde wie geplant beendet. Durch unser geschlossenes Auftreten kam es auch zu keinen weiteren Angriffen durch die Cops.

Die Cops sind weder Freund noch Helfer und für marginalisierte Gruppen stellen sie eine reale Gefahr für deren Leben dar!

Justice pour Nahel!