Nachbericht: „Die rechte Welle brechen“ am 1. Juni in Reutlingen!

+++ 1500 Menschen bei „Rechte Welle brechen-Demo“ am 1. Juni in Reutlingen +++ 200 Menschen reisen aus Tübingen gemeinsam an +++ über 50 Organisationen unterstützen den Aufruf +++ Redebeiträge zeigen die Breite des Bündnis’ +++ kraftvolle Demonstration +++ Zusammenkommen im echaz.Hafen im Anschluss +++

Über die letzten Wochen hinweg haben wir in Reutlingen und Tübingen mit tausenden Flyern, Plakaten, Stickern und Mobiaktionen für die „Rechte Welle brechen“-Demo am 1. Juni in Reutlingen mobilisiert. Und wir sind immer noch überwältigt: trotz andauerndem Regen haben sich fast 1500 Menschen angeschlossen und wir sind gemeinsam und lautstark durch die Straßen Reutlingens gezogen!

In Reutlingen sitzt die AfD im Gemeinde- und Kreisrat, sie machte die letzten Wochen Infostände in der Innenstadt, lädt zum Stammtisch und Grillfest ein und im Windschatten ihres Erfolgs gewinnen auch die Faschisten vom Dritten Weg an Mut. Als Antifaschist:innen dürfen wir uns nicht in unsere Wohlfühlblase zurückziehen, wo uns niemand widerspricht, wo nie eine unliebsame Meinung auftritt, wo man Nazis nur von Erzählungen kennt und keiner real Angst haben muss vor einem rechten Angriff. Als Antifaschist:innen müssen wir genau dahin, wo es Rechte und Nazis gibt. Wir müssen uns ihnen überall dort in den Weg stellen, wo sie auftauchen. Wir müssen um diejenigen kämpfen, die von der aktuellen Politik enttäuscht sind und die wir noch für unsere Sache gewinnen können. Wir müssen Solidarität praktisch werden lassen und uns gegenseitig unterstützen. Und wir müssen – wie gestern – alle mobilisieren, die Haltung zeigen und laut auf die Straße gehen: und das hat sich 100 % gelohnt!

Auf den Zwischenkundgebungen am Marktplatz und am Landratsamt gab es spannende Redebeiträge zu den Themen „Gewerkschaften im Kampf gegen rechts“, „Die AfD aus Perspektive von Klimaaktivist:innen“, „Antifa von unten“, „Flucht und Asyl“ und „Rassismus in Deutschland“.

Die Redebeiträge wurden inkleineren Aktionen auf der Straße aufgegriffen: Gegen die aktuelle Asylrechtsverschärfung, in Solidarität mit allen Menschen auf der Flucht; mit allen Menschen, die ihr Leben im Mittelmeer lassen mussten und mit allen Menschen, die zwar den Weg nach Europa geschafft haben, hier jetzt aber unter unmenschlichen Bedingungen untergebracht sind, gab es auf Höhe der Planie Feuerwerk im Demozug. Das ganze wurdevon passenden Parolen untermalt gerufen.

Auf der Karlstraße wurden unterschiedliche Ebenen vom Kampf gegen Rechts aufgezeigt. Auf Schildern war dann zu lesen: „Kampf gegen Faschismus heißt: Nazis auf der Straße bekämpfen, antifaschistische Bündnisse schmieden, die AfD entlarven, kämpferische Gewerkschaften & gute Tarifabschlüsse, sich antifaschistisch organisieren, die unsoziale Politik der Regierung kritisieren und die Systemfrage stellen. Die letzte Ebene wurde in einem Banner zum Ende der Demo nochmal aufgegriffen.

All diese Ebenen müssen wir kontinuierlich bearbeiten und die Erfolge der vergangenen Jahre geben dem Recht. Dass die AfD keinen Neujahrsempfang mehr in Reutlingen macht, dass sie vor wenigen Wochen ihr Stammlokal in Orschel-Hagen verloren hat und, dass sie in Tübingen erst gar nicht zur Gemeinderatswahl antritt, sind Produkt einer kontinuierlichen gemeinsamen Praxis gegen Rechts. Im direktem Protest, durch Info-Veranstaltungen, in der Planung und Auswertung von Aktionen und in der Diskussion lernen wirvon- undmiteinander und machen gemeinsame Erfahrungen, auf die wir aufbauen.

Deshalb haben wir im Anschluss an die Demo ein Zusammenkommen im echaz.Hafen organisiert, dem sich trotz Regen ein Teil der Demo anschloss. Dort haben wir einen Raum geschaffen um sich weiter zu vernetzen und gegenseitig zu stärken, es gab verschiedenste Infostände und zu Guter Letzt sollte auch der Spaß nicht zu kurz kommen: es gab eine Tomobola, Bingo und gemeinsames Transpi Sprühen.

Lasst uns auch in Zukunft mit so vielen Menschen in Reutlingen auf der Straße sein. Werdet aktiv und schließt euch den Gruppen und Organisationen aus unserem Bündnis an. Gemeinsam brechen wir die rechte Welle!