In der letzten Woche gab es zwei Anquatschversuche in der Region Tübingen/Reutlingen durch Vertreter des Innenministeriums. Anbei wollen wir unsere Informationen darüber öffentlich machen.
Wenn Bullen oder Verfassungsschutz, der sich auch gerne als „Mitarbeiter des Innenministeriums“ vorstellt, auch vor eurer Tür stehen oder standen: Redet nicht mit ihnen und beendet sofort das Gespräch. Meldet euch im Nachgang bei antirep-tuebingen@mtmedia.org. Hier nochmal gebündelte Informationen der Roten Hilfe zu Anquatschversuchen: https://rote-hilfe.de/rechtshilfetipps/anquatschversuch
#1
Die Person wurde im Bus auf dem Weg zur Arbeit abgepasst. Schon an der Bushaltestelle beäugte der Bulle ihn. Im Bus stellte er sich als Mitarbeiter des Verfassungsschutz mit dem Namen „Ole“ vor. Er hatte in seinem Geldbeutel mehrere Ausweise. Er meinte, sie führten gerade eine Befragung zur aktuellen Innenpolitik durch.
Er wird wie folgt beschrieben:
– Frisur: Blonde Haare, Surfer Schnitt mit leichten Undercut.
– Eher rasiert und mit Stoppelbart.
– Größe: ca. 1,80 m
– Statur: nicht kräftig gebaut
– Alter: ca. 20- 30 Jahre alt.
– Schwarze Jacke, blaues Levis Poloshirt, Jeans
Der Vertreter des Innenministeriums sprach ihn auf vergangene Ermittlungsverfahren (Offenburg AfD Landesparteitag, CSD Stuttgart) an.
Danach fragte er ihn nach seinen Meinungen zur aktuellen Innenpolitischen Entwicklung. Es ging um Vorratsdatenspeicherung, Koalitionsvertrag und das Schulsystem. Außerdem wollte er das Gehalt wissen. Sie sind gemeinsam ausgestiegen, haben Nummern ausgetauscht. Leider hat sich die Person aus Unwissenheit mit ihm unterhalten, es wurden allerdings keine belastenden Informationen mit „Ole“ geteilt. Denkt daran: Wenn Bullen oder der Verfassungsschutz euch anquatschen, redet nicht mit ihnen, schlagt ihnen die Tür vor der Nase zu, gebt ihnen nicht eure Telefonnummer und macht auch keine weiteren Treffen mit ihnen aus!
Informiert eure Kolleg:innen und Freund:innen, die mit euch auf Demos gehen, dass auch sie nichts sagen sollen!
#2
Der Vertreter des Innenministeriums stand bei den Eltern des Genossen vor der Türe. Er stellte sich als „Herr Holtmann“ vor. Auf Nachfrage zeigte er einen Ausweis vor, auf dem das Baden-Württembergische Wappen zu sehen war und Innenministerium stand. Er fragte die Eltern des Genossen penetrant nach dem aktuellen Wohnort, weil er angeblich „etwas“ zustellen wolle. Er hinterließ eine Visitenkarte mit folgender Telefonnummer: 0170 6756527. Die Eltern reagierten richtig, verrieten nicht den aktuellen Wohnort und schickten den Bullen weg.
Personenbeschreibung:
– Frisur: Vokuhila, (Farbe unbekannt), Bart oder Schnauzer
– Größe: 1,80 m
– Statur: sportlich/“Lulatsch“
– Alter: Ende 20 – Anfang 30
– weite Klamotten, Jeans
Diese beiden Situationen zeigen: Organisierung, Information und Austausch sind wichtig, um richtig auf Anquatsch- und Einschüchterungsversuche von Staat und Bullen zu reagieren. Kommt zu Informa-tionsveranstaltungen der Roten Hilfe, der Antirepressions-AG in Tübingen und zum Offenen Treffen gegen Faschismus und Rassismus Tübingen und Region.
Wie immer gilt: Wir stehen zusammen, wir lassen uns nicht einschüchtern. Ihre Versuche, uns klein zu machen, zu spalten und einzuschüchtern werden ins Leere laufen.
Und: Anna und Arthur halten’s Maul!
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Wisst ihr von weiteren Anquatschversuchen oder wurdet ihr selbst angequatscht? Meldet euch unbedingt bei:
antirep-tuebingen@mtmedia.org!
Kommt außerdem ins nächste Offene Antifa Treffen am Montag, den 12.05. um 19 Uhr im Linken Zentrum Trude Lutz in der Nauklerstraße 50!