Im Folgenden findet ihr einen Bericht des Bündnis „Gemeinsam & Solidarisch gegen Rechts Reutlingen und Tübingen“, in dem auch wir aktiv sind.
Für den 05. März haben wir zum antifaschistischen Protest gegen den AfD-Aktionstag in Reutlingen aufgerufen. Auftakt war unsere Kundgebung auf dem Areal der alten Paketpost, der sich knapp 600 Menschen aus Reutlingen, Tübingen und der Umgebung anschlossen.
Mit dem bundesweiten Aktionstag unter dem Motto „Gesund ohne Zwang“ berappelte die AfD nochmal alle finanziellen und personellen Mittel, um sich als Sprachrohr der Querdenken-Bewegung zu inszenieren. Der erhoffte Erfolg blieb weitestgehend aus: geschützt von einem riesigen Polizeiaufgebot schlossen sich nur ca. 200 AfD-Anhänger dem Aufruf zum Aktionstag an.
Dass wir dem Versuch der AfD, sich als einzig wahre Opposition zu verkaufen auf der Straße und im Betrieb entschieden entgegentreten müssen, betonten alle Redner*innen des „Bündnis Gemeinsam & Solidarisch gegen Rechts“. Denn von der Politik der AfD haben wir rein gar nichts zu erwarten. Wenn die Rechten berechtigte Sorgen und Verunsicherung für ihre Politik der Ausgrenzung instrumentalisieren, braucht es eine breite antifaschistische Bewegung, die sie als das entlarvt, was sie sind: rechte Hetzer und rassistische Spalter!
In den Beiträgen der IG Metall Jugend und der ver.di Jugend wurde aus Perspektive organisierter Arbeiter*innen auf den Widerspruch unserer Interessen als Lohnabhängige und die der neoliberalen AfD hingewiesen. Außerdem warnten sie vor rechten und faschistischen Listen, die sich bei den Betriebsratswahlen von März – Mai aufstellen.
Das Offene Treffen gegen Faschismus und Rassismus Tübingen und die Region wies auf die Gefahren hin, die bestehen, wenn eine rechte parlamentarische Kraft, wie die AfD es schafft eine Massenbewegunge wie Querdenken zu steuern. Gleichzeitig betonte die Rednerin die Notwendigkeit einer linken Kritik am Staat.
Die Seebrücke Reutlingen sprach über die menschenfeindliche Geflüchtetenpolitik der AfD und über die Menschen, die momentan aus der Ukraine fliehen. Im Anschluss daran thematisierten wir, dass die Kriege imperialistischer Großmächte nie im Sinne der breiten Bevölkerung sind, sondern am Ende immer auf unserem Rücken ausgetragen werden. Wir haben uns deshalb gegen eine mörderische Kriegspropaganda und gegen Nationalismus im Deckmantel der Friedenssicherung ausgesprochen. Wir solidarisieren uns mit den weltweiten Antikriegs-Protesten und allen Menschen, die gerade auf der Flucht sind.
Die Rednerin der Linkspartei sprach u.a. über die Lokalpolitik der AfD Reutlingen, in der sie manch fragwürdiges tut, sich aber nicht für bspw. sozialen Wohnraum einsetzt. Sie schloss ihre Rede mit den Worten: „Ich finde sommerliche Sonnenuntergänge schön. Der Untergang der AfD wäre noch schöner!“
In diesem Sinne gab es im Anschluss, trotz massivem Polizeiaufgebot und dezentralem Kundgebungsort, lauten Protest in Hör- und Sichtweite der AfD. So laut, dass Markus Frohnmaier nicht umweg kam, von der Bühne zu lamentieren, wie die Lautstärke sie behinderte.
Dem Protest schlossen sich viele Kundgebungsteilnehmer*innen mit Fahnen, Transparenten und Schildern an.