[PM] Proteste gegen den AfD-Neujahrsempfang in Reutlingen

Am 19.01.2018 hielt die sogenannte „Alternative für Deutschland“ zum wiederholten Mal ihren Neujahrsempfang im Reutlinger Spitalhof ab. Dieses Jahr hatte sich die Partei mal wieder besonders viel Mühe gegeben das Datum sowie Einlass-und Anfangszeiten geheim zu halten. Trotzdem fand das rechte Event nicht ohne Gegenproteste statt.
Reutlingen for Organisation, Solidarity and Actions (ROSA) mobilisierte zu einer Kundgebung auf dem Reutlinger Marktplatz. Um 17:30 hatten sich bereits 300 Menschen versammelt um gemeinsam ein Zeichen gegen die AfD und für eine solidarische und offene Gesellschaft zu setzen.
Auch aus Tübingen folgten ca. 30 Menschen dem Aufruf des Offenen Treffens gegen Faschismus und Rassismus für Tübingen und die Region (OTFR), zusammen nach Reutlingen zu fahren um gegen die AfD zu protestieren.
Nach den Redebeiträgen und dem Auflösen der Kundgebung von ROSA sammelten sich Aktivist*innen an Vorder- und Hintereingang des Spitalhofs um diese zu blockieren.
Abgeschirmt von Gittern, Polizei mit Pferde- sowie Hundestaffel hielt die AfD unter lautstarkem und vielfältigem Protest ihren Neujahrsempfang ab.
Die Demonstrant*innen riefen Parolen wie „Rassistisch, sexistisch, neoliberal – AfD, Partei fürs Kapital“ und „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda“ um zu verdeutlichen, dass es nicht normal ist, dass die sogenannte „Alternative für Deutschland“ in Form eines Neujahrsempfangs ihre reaktionären Inhalte verbreitet.
Einige BesucherInnen der AfD-Veranstaltung versuchten den Gegendemonstrant*innen eines ihrer Transparente zu entreißen. Und auch die Polizei ging wie in den Jahren zuvor offensiv gegen die Aktivist*innen vor. So kam es beispielsweise zu starken Schlägen mit Schlagstöcken. Mindestens fünf Antifaschist*innen wurden unter fadenscheinigen Gründen festgenommen und auf das Reutlinger Polizeirevier in der Burgstraße verfrachtet.
Nach Beenden der Proteste vor dem Spitalhof versammelten sich etwa 100 Menschen um nochmals ein Zeichen gegen Rassismus, Antifeminismus und alle anderen Formen reaktionärer Ideologien zu setzen und ihren Protest auf die Straße zu tragen. Die Spontandemonstration lief vom Spitalhof, über die Wilhelmstraße und Karlstraße zum Bahnhof. Auf der Karlstraße wurde der Verkehr gestoppt und die Demonstrant*innen nahmen sich die Straße! Unter lauten Parolen kam der Demonstrationszug an seinem Ziel an.
Ca. 50 Personen liefen gemeinsam zum Polizeirevier in der Burgstraße um den gefangenen Genoss*innen beizustehen und ihre Solidarität durch Parolen und Musik auszudrücken.

Ein Weiteres mal haben wir gezeigt, dass die AfD nicht ohne Protest ihre reaktionären Inhalte verbreiten kann! Denn wir werden uns immer wieder mit vielfältigem Protest gegen rechte Akteure stellen um gegen den Rechtsruck und für eine befreite, solidarische Gesellschaft zu kämpfen.

Bilder von TueInfo: