Mit ca. 90 Antifaschist*innen haben wir uns am vergangenen Samstag, den 21.10., nach Reutlingen-Betzingen aufgemacht, um lautstark gegen die Saalveranstaltung in der Julius-Kemmler-Halle, die für die AfD den Auftakt der Kommunalwahlen darstellen sollte, zu protestieren. Dort beteiligten wir uns an der Kundgebung unter dem Motto „Betzingen nazifrei“ des Bündnis “Gemeinsam & Solidarisch gegen Rechts Reutlingen und Tübingen”, von dem auch wir Teil sind.
In unserer Rede und in den Reden des DGB, von ROSA Reutlingen, der Seebrücke Reutlingen , Fridays For Future Reutlingen und der IG Metall/Jugend Reutlingen-Tübingen wurde klar gemacht, dass die AfD keine Politik für die lohnabhängige Klasse macht, sondern für die Reichen. Gemeinsam haben wir aufgezeigt, wie wichtig gerade jetzt Solidarität und Antifaschismus – sei es im Betrieb, im Verein oder auf der Straße – sind, um der gesellschaftlichen Rechtsentwicklung entgegen zu halten.
Danach gingen wir gemeinsam mit fast allen ca. 350 Kungebungsteilnehmer*innen – darunter auch viele Betzinger*innen – an die Gitter und störten die ankommenden AfDler lautstark mit Buhrufen, Pfiffen und Parolen. Weil die AfD von den Gegenprotesten letztes Mal eingeschüchtert war, hatte sie die Cops im Voraus darum gebeten, die Gitter noch weiter hinten aufzustellen. Trotzdem konnten sie auch dieses Mal die Halle nur grüppchenweise und unter lautem Protest durch eine von den Cops und von Securities kontrollierte Schleuse betreten.
In der Halle sprach unter anderem Hansjörg Schrade, der für die AfD im Gemeinderat in Reutlingen sitzt. Erst vor ein paar Wochen inszenierte Schrade sich in der Reutlinger Lokalzeitung GEA als netter Typ von nebenan und schwärmte in den höchsten Tönen von dem Faschisten Björn Höcke. Auch am Samstag betonten mehrere Sprecher der AfD, dass sie sich nicht vom faschistischen Flügel der Partei distanzieren wollen, einer von ihnen Dirk Spaniel. Kein Wunder: Der Stuttgarter Bundestagsabgeordnete Spaniel unterhält gute Kontajḱte zu der rechten Scheingewerkschaft “Zentrum” (ehemals “Zentrum Automobil”). Trotz der vier angekündigten bekannten Gäste konnte die AfD nicht mehr Besucher*innen als letztes Mal anlocken und verbreitetn ihre rassistische Hetze in einer halb gefüllten Halle.
Dass für die AfD der Wahlkampf beginnt, heißt für uns einmal mehr, zu zeigen, dass wir ihnen unsere Dörfer, Hallen und Straßen nicht überlassen. Gleichzeitig müssen wir – v.a. in der Lokalpolitik – darauf aufmerksam machen, dass die AfD, die sich dort gerne als bürger*innenfreundlich und nahbar präsentiert, eine in Teilen faschistische Partei ist, die rassistische Stimmung und Politik für die Reichen macht. Für uns ist klar: Egal, wo die Rechten versuchen, sich breit zu machen, bekämpfen wir sie – im Betrieb, im Verein, auf der Straße!
Betzingen bleibt nazifrei!