Vor etwa drei Monaten trat die Veröffentlichung der Correctiv-Recherche eine nicht vorhersehbare Dynamik los und tausende Menschen sind in ganz Deutschland gegen Rechts auf die Straße gegangen. Lange ist es her, dass das Arbeitsfeld, in dem wir seit Jahren kämpfen, so viel Beachtung erfahren hat: Eine Chance und Herausforderung zugleich! Doch trotz aller Euphorie und breiter Anti-Rechts-Stimmung, blieb es nicht aus, dass sich manche Veranstalter von antifaschistischen und linken Gruppen distanzierten – also von denen, die schon seit Gründung der AfD auf ihre Gefahr hingewiesen haben. In Tübingen haben wir sehr gut beobachten können, wie CDU und FDP in Leserbriefen und Pressemitteilungen gegen uns schossen, und so versuchten, Fridays For Future als Veranstalter der Kundgebung unter Druck zu setzen. Als Antifaschistische Aktion Tübingen und als Offenes Treffen gegen Faschismus & Rassismus für Tübingen und die Region haben wir die Ereignisse der letzten Monate zum Anlass genommen, um zu diskutieren, wie wir einen Teil der Massenproteste gegen Rechts langfristig in Aktion bringen können und wie unsere eigene, eine linke Antwort aussehen muss, um den Rechten langfristig das Wasser abzugraben. Dafür haben wir uns angeschaut, in welche gesellschaftlichen Situation wir uns aktuell befinden, was den Faschismus an der Macht ausmacht und an welche historischen Debatten und Erfahrungen wir anknüpfen können. Einige Überlegungen rund um die Ebene der antifaschistischen Bündnisarbeit haben wir in dem folgenden Statement kurz zusammengefasst.
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