Anna und Arthur…tauschen sich aus!
Veranstaltungsreihe rund um das Thema Repression und Solidaritätsarbeit
Unzählige laufende Verfahren nach Protesten gegen die AfD in Offenburg, ein Verfolgungswahn sondergleichen im Antifa-Ost-Verfahren und Budapest-Komplex und immer mehr Antifas hinter Gittern – die Repression zieht an:
Wer innerhalb der Linken politisch aktiv ist, stellt sich zwangsläufig dem Staat und seinen Macht-, Gewalt- und Repressionsorganen entgegen. Es wäre naiv, davon auszugehen, dass das dauerhaft ohne Gegenangriff möglich ist. Denn Repression ist keine Konsequenz von Fehlverhalten, sondern Reaktion auf konsequenten Antifaschismus, der sich dem Staat entgegenstellt. Der hohe Verfolgungswille des Staates gegen Linke ist kein Zufall. Es ist schlichtweg seine Hauptaufgabe, die herrschende Ordnung gegen diejenigen durchzusetzen, die sie am meisten in Frage stellen.
Um uns von der allgegenwärtigen Repression nicht lähmen zu lassen, ist ein gemeinsamer Austausch zu Repression, Solidaritätsarbeit und Knast zentral. Mit unserer Veranstaltungsreihe wollen wir genau das: Erfahrungen von Genoss*innen diskutieren und Schlüsse für unsere Praxis ziehen.
Vol. 1: 04.10.24, 19 Uhr, Linker Laden Trude Lutz
Haftantritt ausgesetzt – Über Knast, Untertauchen und Solidarität
Der stuttgarter Antifaschist Smily hat in diesem Jahr sein Buch „Haftantritt ausgesetzt – über Knast, Untertauchen und Solidarität“ veröffentlicht. Im Buch erzählt er seine Geschichte – die Geschichte eines Antifaschisten, der sich nicht hat brechen lassen. Nachdem er zehn Monate in Untersuchungshaft im Knast Stammheim abgesessen hat, beschließt er 2013, nachdem ihm weitere Jahre hinter Gittern drohen, unterzutauchen. Im Buch schreibt er vom Alltag im Knast, leben im Exil als politisch Verfolgter und von Solidarität.
Bei der Veranstaltung wird der Genosse Teile aus seinem Buch lesen. Außerdem möchten wir mit ihm über seine Erfahrungen im Untergrund und in Haft ins Gespräch kommen. Daraus wollen wir für unsere momentane antifaschistische Praxis und den Umgang mit Repression Schlüsse ziehen.
Vol. 2: 18.10.24, 19 Uhr, Linker Laden Trude Lutz
Knast, Solidarität, Perspektive – Erfahrung aus 2 Jahren politischer Haft
Der Antifaschist und Revolutionär Findus saß wegen einer Vielzahl an Vorwürfen, die in Zusammenhang mit politischen Aktivitäten stehen von 2021 bis 2023 in baden-württembergischen Knästen. Sowohl vor Gericht, als auch im Knast blieb die Verteidigung dieser politischen Kämpfe und die Aufrechterhaltung seiner politischen Identität die wesentliche Orientierung für ihn. Genoss:innen aus der Bewegung organisierten dazu kontinuierliche Solidaritätsarbeit, die seine politische Verbindung nach außen war.
In der Veranstaltung wird Findus von seinen politischen und persönlichen Erfahrungen im Knast berichten und darauf eingehen, wie man auch hinter den Knastmauern politisch agieren kann und was es von außen braucht, um weiterhin Teil der Bewegung zu sein. Neben der Auseinandersetzung mit der Bedeutung des Themas Knast in der Linken und revolutionären Bewegung, wollen wir auch diskutieren, wie sich dieses Verfahren in die verhältnismäßig starke Repression in Süddeutschland einreiht.