Filmvorführung & Diskussion mit einem Antifaschisten, der damals in der Region Rostock aktiv war
1991 Hoyerswerda, 1992 Rostock-Lichtenhagen, 1992 Mölln, 1993 Solingen und 1998 bis 2007 der NSU, Ab 2015 heizten AfD und PEGIDA die Stimmung gegen Geflüchtete wieder an. Brennende Geflüchtetenunterkünfte, „Bürgerwehren“ und rassistische Übergriffe waren Alltag. Manche fühlen sich heute zurecht an diese Zeit zurück erinnert oder ahnen Böses, wenn die Hetze gegen Geflüchtete wieder laut wird, auch in Baden-Württemberg und auch in Tübingen.
Vom 22.08.-25.08. jährt sich das rassistische Pogrom von Rostock-Lichtenhagen. Vor 31 Jahren wurde eine Zentralaufnahmestelle für Geflüchtete und ein Wohnhaus von ehemaligen „Vertragsarbeiter*innen“ von einem rechten Mob angegriffen. Während Steine und Brandsätze flogen, kapitulierte die Polizei vier Tage lang. Sie unternahm nichts um die Personen in den Häusern wirklich zu schützen. Zeitgleich feuerten zahlreiche Sympathisant*innen und Unterstützende die teilweise aus ganz Deutschland angereisten Rassist*innen an.
Um uns mit den damaligen politischen Umständen, der antifaschistischen Gegenproteste und der Rolle der Polizei zu beschäftigen, möchten wir gemeinsam den Film „The Truth lies in Rostock – Die Wahrheit lügt (liegt) in Rostock“ anschauen. Im Anschluss möchten wir in eine Diskussions- und Austauschrunde mit einem Antifaschisten gehen, der zu dieser Zeit aktiv war .Dabei steht im Fokus, was wir aus der antifaschistischen Praxis von damals lernen müssen, wo ihre Schwächen und Fehler lagen, welche Hürden die Antifaschist:innen damals hatten und wie wir Rassismus und Faschismus heute bekämpfen können. Zu dieser Veranstaltung laden wir Euch ein, am Samstag, den 26.08.2023 um 19 Uhr im Linken Laden Trude Lutz (Münzgasse 4).
Im Film werden Aufnahmen von rassistischen Äußerungen und Gewalt gezeigt, speziell gegen Sinti, Roma und Asiat*innen. Die Diskussions- und Austauschrunde beginnt gegen 21:00 Uhr, hier kann man gerne dazustoßen!