Grafeneck ist heute Erinnerungs -und Mahnstätte für die Opfer der faschistischen Euthanasie-Verbrechen im Südwesten Deutschlands. Euthanasie heißt „guter Tod“, ein Euphemismus. Eng verknüpft war dieser Massenmord mit faschistischen Kernzielen wie der „Rassenhygiene“ und der „Vernichtung unwerten Lebens“. Euthanasie hatte damit auch eine ökonomische Grundlage, auf der man Menschen einen Wert zusprach. Wer ist wie leistungsfähig? Wer bringt was in eine Gesellschaft ein und wer „kostet“ wie viel Geld? Mit Propagandaerzählungen wie der, dass eine Person, die sich in psychischer oder physischer Behandlung befinden, deutschen Soldaten das Krankenbett wegnimmt oder mit Rechenaufgaben im Schulbuch, mit der schon 1936 dargestellt werden sollte, wie viel Geld eine Gesellschaft in die Pflege oder Betreuung von Menschen investiert, soll Unmut geschürt und später auch die systematische Vernichtung legitimiert werden. Diese Spaltung kennen wir auch heute von rechter Seite: die AfD, als Partei des Rechtsrucks, steht für die die Auf- und Abwertung von Menschen. Sie hetzt rassistisch, wo sie nur kann, sie schürt Hass auf arme und arbeitslose Menschen, sie steht für ein sexistisches Frauenbild und ihr Parteiprogramm fordert eine Umverteilung von unten nach oben, mitsamt neoliberaler Kürzung sozialer Leistungen. Kurzum: Die AfD verschiebt die gesellschaftliche Stimmung weiter nach Rechts und wir müssen uns dagegen aufstellen! Teil davon ist auch eine antifaschistische Gedenk- und Erinnerungsarbeit, wie in Grafeneck. Wir wollen mit dazu einladen, die Gedenkstätte zu besuchen und davon zu erzählen: im Betrieb, in der Schule oder Uni und im Freundeskreis!
Infos zur Gedenkstätte Grafeneck findet ihr hier: www.gedenkstaette-grafeneck.de