Heute, Samstag 31.10., fand, nachdem der Tübinger Ableger der „Querdenken“ Bewegung seit längerer Zeit nicht mehr groß in der Öffentlichkeit aufgetreten war, eine „Querdenken 7071“-Kundgebung auf der Neckarinsel statt. In den vergangenen Monaten machten die Querdenker weniger durch größere Veranstaltungen, als durch Infostände in der Tübinger Innenstadt auf sich aufmerksam.
Auf der Neckarinsel sammelten sich ab 12 Uhr ca. 100 MaskengegnerInnen, die dem Aufruf
„Gegen die Maskenpflicht an Schulen“ gefolgt waren. Inhalt beschäftigte sich die Kundgebung aber weniger mit diesem Thema, sondern verbreiteten viel mehr gängige Verschwörungsmythen, in denen als folge verkürzter Problemanalysen Einzelpersonen für das Entstehen des Corona-Virus und dessen Verbreitung verantwortlich gemacht werden. Offen rechte und faschistische Symbolik war auf der Kundgebung selbst nicht sichtbar. Allerdings wurde in der „Querdenken 7071“-Telegramgruppe und auch am Tag selbst aktiv dazu aufgerufen alle Arten von Schildern, Plakate, Fahnen etc. zu Hause zu lassen. Neben solchen Aufrufen finden sich offene Unterhaltungen über rechte Ideen, ohne jeglichen Widerstand der OrganisatorInnen. So ist dort von inszenierten islamistischen Anschlägen und der „Auslöschung der Arier“ die Rede. Antworten bei solchen Aussagen beinhalten Zustimmung oder schweigende Akzeptanz. Wer denkt, dass die Tübinger „Querdenker“, im Verhältnis zu anderen Städten, gemäßigt sind, darf nicht vergessen, dass sie zu einer Bewegung gehören, die in bspw. In Berlin, Stuttgart und Konstanz massenhaft Rechte und Faschisten mobilisiert hat. Protest gegen deren Veranstaltungen ist und bleibt auch in Tübingen notwendig!
Auch wir waren heute auf der Neckarinsel, um das Geschehen dort kritisch zu begleiten und durch eine kleinere Störaktion, in Hör- und Sichtweite die Kundgebung kurz zu unterbrechen. Zudem wurden um die Neckarinsel Plakate und Transpis aufgehängt, Parolen auf dem Boden hinterlassen und viele Flyer verteilt. Für weitere Informationen ist unser Flyer diesem Kurzbericht angehängt.
Wenn ihr Informationen zu den (Tübinger) „Querdenkern“ habt oder Ideen des Protestes vorschlagen wollt, dann kommt zum nächsten Offenen Treffen gegen Faschismus und Rassismus Tübingen und die Region (OTFR)!
In der Krise angebracht: Solidarität statt Quergedacht!