[TÜ] 11.12.: Für einen Sicheren Hafen im ganzen Landkreis

Wir unterstützen den am 09.11.2019 von der Kreistagsfraktion Die Linke eingebrachten Antrag und fordern: Der Landkreis Tübingen soll sich zum „Sicheren Hafen“ erklären und dem Bündnis „Städte Sicherer Häfen“ beitreten.

Wir begrüßen, dass mittlerweile über 120 Städte und Landkreise in ganz Deutschland ein starkes Zeichen für Menschenrechte und Menschlichkeit
gesetzt und sich durch Gemeinderats- oder Kreistagsbeschluss zu einem „Sicheren Hafen“ für aus Seenot gerettete Geflüchtete erklärt haben – darunter auch die Städte Rottenburg am Neckar und Tübingen.

Dies dürfen aber keine rein symbolischen Erklärungen bleiben. Es ist jetzt an der Zeit zu handeln und auch auf Kreisebene die Voraussetzungen zu schaffen, um die Aufnahme der auf diesem Weg bei uns Schutz suchenden Menschen konkret zu ermöglichen!

Nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz (FlüAG) sind im Anschluss an das Erstaufnahmeverfahren die Landkreise zuständig für die vorläufige Unterbringung von nach Deutschland geflüchteten Menschen. Wir wollen deshalb, dass der Landkreis Tübingen Aufnahmeplätze bereit hält und Geflüchtete aufnimmt, die aus Seenot gerettet wurden. Gleiches sollte gelten für die Geflüchteten, die in den „Hotspots“ an den EU-Außengrenzen unter katastrophalen Bedingungen festsitzen.

Die Forderung nach einem Sicheren Hafen im Landkreis Tübingen wird
mitgetragen von:
Bündnis Bleiberecht Tübingen, Seebrücke Tübingen, Asylzentrum Tübingen,
Stadtdiakonat – Katholische Gesamtkirchengemeinde Tübingen,
Flüchtlingshilfen im Kreis Tübingen, Gesellschaft Kultur des Friedens,
move on – menschen.rechte Tübingen e.V., Freundeskreis Asyl Rottenburg,
Freundeskreis Asyl Schellingstraße (FAS) Tübingen, AK Europastraße
Tübingen, Flüchtingshilfe Härten, AK Asyl Südstadt Tübingen,
Unterstützerkreis Dettenhausen, adis e.V., Flüchtlinge am Werk e.V.,
Epplehaus Tübingen, Fluchtpunkte e.V., Frauenverband Courage, Offenes
Treffen gegen Faschismus und Rassismus für Tübingen und die Region
(OTFR), Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der
Antifaschistinnen und Antifaschisten Tübingen-Mössingen e.V. (VVN-BdA),
Friedensplenum – Antikriegsbündnis Tübingen, Ernst Bloch Universität
Tübingen

Wir wollen, dass der Landkreis Tübingen aus Seenot gerettete
Geflüchtete aufnimmt, …

„…weil dies ein Not-wendiger Akt von menschlicher Solidarität ist,
damit die Flüchtlinge wieder festen Boden unter die Füße bekommen und
sich ein Leben in Sicherheit und Würde aufbauen können.“- Gesellschaft
Kultur des Friedens

„…weil Deutschland weltweit Fluchtursachen schafft und wir darum hier
grenzenlose Solidarität organisieren müssen.“- Ernst Bloch Universität
Tübingen

„…weil Menschenrechte mehr als ein Feigenblatt Papier sein müssen.“-
move on – menschen.rechte Tübingen e.V.

„…weil wir ständig konfrontiert sind mit Einzelschicksalen und weil
wir daran arbeiten, dass Integration gelingen kann.“- Freundeskreis
Asyl Rottenburg

„…weil flüchtenden Menschen nicht nur das schiere Überleben, sondern
auch ein Weiterleben in Würde und Sicherheit ermöglicht werden muss –
hier bei uns, wir können und wir schaffen das!“- Freundeskreis Asyl
Schellingstraße (FAS) Tübingen

„…weil das Recht auf Asyl auf antifaschistischer Grundlage ein
Menschenrecht ist.“- Frauenverband Courage

„…weil das nicht nur die Menschlichkeit gebietet, sondern das auch ein
wichtiges politisches Signal ist, um Rassismus und Fremdenfeindlichkeit
entgegenzutreten.“- Flüchtingshilfe Härten

„…weil ohne Sichere Häfen das Sterben im Mittelmeer weitergeht. Man
lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“- AK Asyl Südstadt

„…weil alle Menschen als Ebenbilder Gottes ein Recht auf Leben
haben.“- Stadtdiakonat – Kath. Gesamtkirchengemeinde

„…weil bei so elementaren Menschlichkeitsfragen die kommunale Basis
der „großen“ Politik wohl manchmal auf die Sprünge helfen muss und wir
alle für das Schicksal dieser Menschen mitverantwortlich sind.“-
Asylzentrum Tübingen e.V.

„…weil es vollkommen indiskutabel ist, Menschen im Meer ertrinken zu
lassen, daher muss Seenotrettung oberste Priorität haben; durch die
rückläufige Zahl der Asyl-Erstantragsteller hat der Landkreis Tübingen
Kapazitäten für aus Seenot gerettete Menschen.“- Unterstützerkreis
Dettenhausen
/
„…weil das unsere Verantwortung ist.- adis e.V.

„…weil zusammen schaffen Spaß macht.“- Flüchtlinge am Werk e.V.

„…weil Rassismus am besten in der Praxis bekämpft wird.“- Epplehaus
Tübingen

„…weil der Blick in die Welt jeden Tag aufs Neue zeigt, wie unfassbar
privilegiert es ist, in Sicherheit und Freiheit leben zu können.“-
Fluchtpunkte e.V.